Der Deutschlandfunk berichtet in seinem Beitrag vom 16. Oktober “CETA und Mordio – Ärger über das EU-Kanada – Abkommen hält an”, dass es auf beiden Seiten CETA-Verlierer gäbe.
»Kanadische Landwirte fürchten Billigimporte bei Milchprodukten. Dank kanadischer Milchquotenregelung erhalten sie derzeit noch doppelt so viel für den Liter Milch wie ihre europäischen Kollegen.«
Andererseits exportiert Kanada in großem Stil Agrarprodukte wie Rindfleisch, Raps, Mais und Weizen. Auf Kanadas Felder wird genverändertes Saatgut eingebracht und Rinder erhalten Hormone, die in Europa nicht zugelassen sind.
»Der CETA-Vertragstext enthält nicht das Vorsorgeprinzip und an zwei Stellen sogar den Verweis auf das entgegengesetzte Prinzip, das ‘wissenschaftsbasierte Prinzip’, was also besagt, dass beispielsweise ein Produkt nur verboten werden kann, wenn es einen wissenschaftlichen Konsens dazu [zu seiner Gefährlichkeit] gibt. Das Vorsorgeprinzip erlaubt ja dagegen ein Produkt zu verbieten, wenn man begründete Sorge hat, dass es gefährlich ist«, wird Pia Eberhard von CEO (Corporate Europe Observatory) zitiert.
Laut Berit Thomsen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) findet auf dem Weltmarkt eine Preisschlacht statt. »Es geht nicht um Qualität, es geht um den Preis. Aus unserer Sicht sind solche Abkommen auch deshalb abzulehnen, weil das zu einer Kapitalvernichtung in den Betrieben und auch vielen ländlichen Räumen führt.«
Die Gewinner derartiger Handelsabkommen dürften ausschließlich einige große, exportorientierte Konzerne auf beiden Seiten des Atlantiks sein.