Sehr viele IT-Nutzer binden sich, trotz adäquater Alternativen, immer noch an den bekanntesten Hersteller von Betriebssystemen und Office-Software.
»Der Software-Riese aus Redmond im US-Bundesstaat Washington verkauft seine Software, also vor allem das Betriebssystem Windows und die Büroprogramme Word, Excel, Powerpoint und Outlook als Lizenzprodukt. […] Jahr für Jahr kassiert der Konzern für die bloße Verteilung von Programm-Kopien an die 50 Milliarden Dollar an Lizenzgebühren. […]
Google oder Siemens etwa arbeiten in erster Linie mit „Open-Source“-Programmen, also Software, deren Quellcode sie offen teilen. Das heißt, jeder Programmierer, jede Firma darf sie nutzen. Gleichzeitig müssen diese ihrerseits alle Verbesserungen, die sie vornehmen, öffentlich zugänglich machen. So können die Unternehmen zwar mit dem Verkauf solcher Software kein Geld verdienen. Gleichzeitig aber nutzen sie die Arbeit von Programmierern rund um die Welt, ohne dafür bezahlen zu müssen. […]
Darum sei „Open Source in Wissenschaft und Wirtschaft inzwischen der Standard“, berichtet Matthias Kirschner, Präsident der Free Software Foundation Europe (FSFE), die sich für Selbstbestimmung im Umgang mit Informationstechnik einsetzt. Das gelte für Smartphones genauso wie für Supercomputer, für die Maschinensteuerung ebenso wie für Webserver. Nur bei Desktop und Bürosoftware halte sich das alte Monopol.« [1]
»Für viele Mittelständler ist das ein großes Problem: Softwarehersteller dürfen den Umfang der Nutzung ihrer Software durch den Kunden überprüfen. […] Wie teuer eine Unterlizenzierung für ein Unternehmen werden kann, zeigt der Fall eines mittelständischen Maschinenherstellers aus der Nähe von Stuttgart: Bei einem Softwareaudit stellte der Prüfer fest, dass nicht genügend Lizenzen erworben worden waren – und dem Unternehmer fehlten die Unterlagen, um das Gegenteil zu beweisen. Die Firma sollte 350.000 Euro für die Unterlizenzierung nachzahlen und musste dafür einen Kredit aufnehmen, um nicht in die Insolvenz zu schlittern.« [2]
[1] www.tagesspiegel.de/weltspiegel/it-in-der-oeffentlichen-verwaltung-europas-fatale-abhaengigkeit-von-microsoft/19628246.html
[2] www.marktundmittelstand.de/themen/strategie/haben-sie-ihre-softwarelizenzen-im-blick-1251081