»Die Privatisierung der Post führt zu schleichender Entpersonalisierung und zwingt den Kunden an Automaten. […] Infolge der Privatisierungsbestrebungen und den dahinterstehenden Interessen privater Anbieter, Unternehmensberater, Wirtschaftsberater, Banken und Investoren, die vom Börsengang ehemals staatlicher Betriebe in erheblichem Umfang profitieren, werden die Leistungen nun nach gewinnorientierten Maßstäben erbracht. Der Staat hat mit der Entscheidung zur Privatisierung der Post auf seine Gestaltungsfähigkeit verzichtet und damit zugleich eine demokratische Mitsprache oder wenigstens Kontrolle aufgegeben. Ein Nutzen, der hinter dieser Privatisierungspolitik stehen soll, ist für den Kunden, der „Briefkastenoptimierung“ und erhöhte Gebühren bei weniger Leistung hinnehmen muss, nicht erkennbar. Die Postmitarbeiter können schon gar keinen Vorteil in der Privatisierung erkennen. Für sie steht sie in erster Linie für verschlechterte Arbeitsbedingungen und permanente Umstrukturierungen nach den Ratschlägen der Unternehmensberatung McKinsey.« (http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=3291)
»Seit mehr als zehn Jahren streitet der Bund mit den Konzernen Daimler und Telekom [Toll Collect] um den verpatzten Start der Lkw-Maut. Das wird immer teurer. Und ein Ende ist nicht in Sicht. […] Anfang des Jahres [2016] wurde am nächsten Kapitel geschrieben, das private Schiedsgericht tagte wieder mal in München. […] Bis heute streiten sich die Parteien um ganz grundsätzliche Dinge, wie sich in internen Dokumenten des Bundesverkehrsministeriums nachlesen lässt. In München ging es zuletzt etwa um die Frage, wann überhaupt ein “Fehler” im Mautsystem vorliegt. Doch das Gericht konnte sich nicht zu einer Entscheidung durchringen. […] Für die Regierung dürfte es eines der teuersten Verfahren aller Zeiten sein. Allein zwischen September 2014 und Dezember 2015 sind die Ausgaben für das Schiedsgericht um 32 Millionen Euro gestiegen. “Dieses Schiedsverfahren ist an Absurdität kaum zu überbieten”, sagt der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Sven-Christian Kindler.« (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/lkw-maut-kosten-fuer-schiedsverfahren-explodieren-a-1087972.html)