Datenschutz ist ein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandener Begriff, der teilweise unterschiedlich definiert und interpretiert wird. Je nach Betrachtungsweise wird Datenschutz verstanden als Schutz vor missbräuchlicher Datenverarbeitung, Schutz des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung, Schutz des Persönlichkeitsrechts bei der Datenverarbeitung und auch Schutz der Privatsphäre.
Der Datenschutz soll der, in der zunehmend digitalen und vernetzten Informationsgesellschaft, bestehenden Tendenz zum so genannten gläsernen Menschen, dem Ausufern staatlicher Überwachungsmaßnahmen und der Entstehung von Datenmonopolen von Privatunternehmen entgegenwirken. Der Schutz personenbezogener Daten ist in der Europäischen Union ein Grundrecht.
Die Bedeutung des Datenschutzes ist seit der Entwicklung der Digitaltechnik stetig gestiegen, weil Datensicherheit, Datenhaltung, Datenverarbeitung, Datenerfassung, Datenweitergabe und Datenanalyse immer einfacher werden. Dieser Entwicklung steht eine gewisse Gleichgültigkeit großer Teile der Bevölkerung gegenüber, in deren Augen der Datenschutz keine oder nur geringe praktische Bedeutung hat.
Interesse an personenbezogenen Informationen haben sowohl staatliche Stellen als auch private Unternehmen. Sicherheitsbehörden möchten beispielsweise durch Rasterfahndung, Telekommunikationsüberwachung und Bestandsdatenauskunft die Verbrechensbekämpfung verbessern. Unternehmen versprechen sich von Mitarbeiterüberwachung höhere Effizienz und Kundenprofile sollen beim Marketing, einschließlich Preisdifferenzierung, helfen.
Datenschutz verursacht Kosten, beispielsweise für die Arbeit eines Datenschutzbeauftragten, und steht damit im Konflikt zu dem Ziel von Unternehmen und Verwaltungen, kosteneffizient zu arbeiten. Zu Kostenersparnissen können z. B. beitragen:
- – Geringere Datenmengen aufgrund des Prinzips der Datensparsamkeit
- – Effizientere EDV-Systeme aufgrund systematischerer DV-Organisation und -Dokumentation.
Auch fehlender Datenschutz verursacht Kosten in teils erheblicher Höhe. Als direkte Kosten sind hier z. B. Bußgelder für die Nichteinhaltung von Datenschutzbestimmungen zu nennen. Außerdem sind Verstöße gegen den Datenschutz potentiell geeignet, das Image und damit das Geschäft zu schädigen.
(aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)